IMPACT15
Active Ingredients
26.–29. November 2015
mit:
HALORY GOERGER
CIRIACIDISLEHNERER
ENSEMBLE MUSIKFABRIK
In seiner 11. Edition vereint IMPACT die künstlerischen Positionen dreier herausragender Gastkünstler*innen, die auf experimentelle und spielerische Art und Weise mögliche Prinzipien der Kunst und der Gesellschaft hinterfragen. Durch die Gegenüberstellung außergewöhnlicher Methoden, Systeme und Herangehensweisen in Musik, Theater und Architektur, entsteht ein unverwechselbarer Raum für die Freilegung und Verwebung eigener Handlungsfelder.
Das vielfach ausgezeichnete Ensemble Musikfabrik setzt sich in seiner Arbeit mit modernen, experimentellen Kommunikationsformen in Musik und Performance auseinander. Halory Goerger, Teil der französisch-belgischen Theaterkooperative L’Amicale de Production, sieht sich mehr als Handwerker denn als kreativen Schöpfer. Er erfindet spektakuläre Systeme, in denen er spielerisch die Theaterwelt und ihre Eigenheiten, den Einfluss der Sprache auf menschliche Beziehungen, den Geist der Gesellschaft, das Verhältnis von Technik, Wissen und Macht und die Prinzipien der Kunst und des Dramas reflektiert. Savvas Ciriacidis und Alex Lehnerer, Leiter des Züricher Architekturbüros CiriacidisLehnerer und Generalkommissare des BUNGALOW GERMANIA, (Architekturbiennale in Venedig 2014), versuchen Architektur in ihren Projekten als kulturelle Praxis zu begreifen und untersuchen deren Macht und Kommunikationsfähigkeit.
IMPACT15 richtet sich an Künstler*innen, fortgeschrittene Studierende, Praktiker*innen und Theoretiker*innen aus den Bereichen Tanz, Theater, Bildende Kunst, Neue Medien, Film, Musik und Architektur.
Mit Unterstützung der Kunststiftung NRW vergibt IMPACT15 zehn Stipendien an Teilnehmer*innen. Diese können die Teilnahmegebühr und/oder die Übernachtungskosten beinhalten.
ÖFFENTLICHES PROGRAMM
DO 26.11.15 19:00 Uhr
Halory Goerger
›We will find a title for this lecture when it is performed‹
Lecture
DO 26.11.15 20:00 Uhr
Ensemble Musikfabrik
›Im Freien – en plein air – out of doors‹
Konzert
EPISODEN
Symposium Episode 1
FR 27.11.15
Halory Goerger (FR/BE)
Halory Goerger entwirft Performances und Installationen, statt Häuser zu bauen oder Tiere zu reparieren, denn so sei es für alle am besten. Er studierte Literatur und Informationswissenschaft und beschäftigt sich mit der Geschichte von Ideen, da dies das einzig übrig gebliebene Thema gewesen sei, als er künstlerisch zu arbeiten begann. Goerger, geboren 1978, kam 2004 von der Poesie zu Performance und bildender Kunst. Zusammen mit Antoine Defoort und Julien Fournet gründete er die Kooperative L’Amicale de Production (Brüssel & Lille), die seit 2010 Ressourcen für Produktion, Verwaltung, Verbreitung und Logistik bündelt und gemeinsam nutzt. Die Künstler*innen geben Antworten auf aktuelle ästhetische und ökonomische Fragen und reflektieren das Thema der Produktion. Goergers Performances und Installationen waren unter anderem beim Festival d’Avignon, kunstenfestivaldesarts, der Biennale de la Dance in Lyon, beim Dublin Theatre Festival, im Centre Pompidou Metz und bei den Wiener Festwochen zu sehen.
Workshop
Gemeinsam mit der französischen Choreographin Mylène Benoit und den Teilnehmer*innen von IMPACT15 sucht Halory Goerger nach der Essenz und Stärke des Theaters. Mit Bezugnahme auf seine aktuelle Performance ›Corps diplomatique‹, werden die Teilnehmer*innen in die Situation einer Gruppe von fünf Hobby-Astronauten versetzt, die auf dem Weg ins All täglich über das Theater und dessen Möglichkeiten schreiben.
Symposium Episode 2
SA 28.11.15
CiriacidisLehnerer (DE)
Seit 2012 leiten Savvas Ciriacidis und Alex Lehnerer das Züricher Architekturbüro CiriacidisLehnerer. In ihren Projekten versuchen sie, Architektur als kulturelle Praxis zu begreifen. Im Fokus ihrer theoretischen und praktischen Projekte steht die spekulative Realität der Architektur mit ihren Differenzen. Ihre Arbeiten wurden vielfach international ausgezeichnet und publiziert. Alex Lehnerer, geboren 1974 in Erlangen, ist seit 2012 Assistenzprofessor für Architektur und Städtebau am Departement Architektur der eth Zürich und unterrichtete außerdem von 2008 –2012 als Professor an der University of Illinois in Chicago. Er promovierte zuvor an der eth Zürich und graduierte an der University of California in Los Angeles (ucla). Savvas Ciriacidis, geboren 1975 in Stuttgart, ist seit seinem Studium an der eth Zürich als praktischer Architekt tätig und hat zwischen 2006 und 2013 an der Professur für Architektur und Entwurf Prof. Christian Kerez an der eth Zürich geforscht und unterrichtet. Lehnerer und Ciriacidis sind die Generalkommissare von ›bungalow germania‹, dem deutschen Beitrag der 14. Internationalen Architektur-Ausstellung – la Biennale di Venezia 2014.
Performing Architecture – Architektur als Waffe
In ihrem Workshop nähern sich die Architekten mit den Teilnehmer*innen in einer Art Feldforschung dem leerstehenden Schauspielhaus Wuppertal und versuchen, die noch von ihrer Nutzung sprechenden Räume für einen Tag zu aktivieren und sich anzueignen.
Symposium Episode 3
SO 29.11.15
Ensemble Musikfabrik (DE)
Seit seiner Gründung 1990 zählt das Ensemble Musikfabrik zu den Protagonisten der zeitgenössischen Musik. Die 16 Musiker*innen produzieren neue, unbekannte, in ihrer medialen Form ungewöhnliche und oft erst eigens in Auftrag gegebene Werke. Erweitert wird die herkömmliche Form des dirigierten Ensemblekonzerts durch interdisziplinäre Projekte mit Live Elektronik, Tanz, Theater, Film, Literatur, bildender Kunst, als auch durch Kammermusik, Gesprächskonzerte und Improvisationen. Die Ergebnisse dieser häufig in enger Kooperation mit den Komponisten geleisteten Arbeit präsentiert das internationale Solistenensemble aus Köln in jährlich bis zu einhundert Konzerten im In und Ausland, auf Festivals, in der eigenen Abonnementreihe ›Musikfabrik im wdr‹ und in regelmäßigen Audioproduktionen für den Rundfunk und CD Markt. Aufgrund seines außergewöhnlichen inhaltlichen Profils und der hohen künstlerischen Qualität ist das Ensemble Musikfabrik ein weltweit gefragter Partner bedeutender Dirigenten und Komponisten.
spielBar-Workshop
Auf spielerisch experimentelle Weise wird Neue Musik gespielt, die in ihrer Konzeption sehr offen ist und den Musizierenden die Möglichkeit gibt, sich in den Prozess kompositorischer Gestaltung einzubringen, zu improvisieren und schöpferisch aktiv zu werden. Instrumental und Notenkenntnisse sind nicht erforderlich.