Crystal Pite
geboren 1970 in Terrace, British Columbia, begann bereits im frühen Alter von 4 Jahren an zu tanzen. Unter der Leitung von Maureen Eastick und Wendy Green in Victoria nahm sie Unterricht in Ballett, Step- und Jazztanz, Musical-Theater, Schauspiel und Gesang. Ebenfalls früh begann sie ihre eigenen Arbeiten zu kreieren. Im Alter von 13 Jahren choreographierte sie ihr erstes Amateurstück "The Bug" (1983), das unter der Kategorie Junge Choreographen auf dem Victoria Dance Festival geführt wurde. An Sommerakademien der The School of Toronto Dance Theatre und auch am Banff Centre for the Arts nahm sie zusätzlichen Tanzunterricht, bis sie 1988 professionelle Tänzerin am Ballet British Columbia wurde. Dort tanzte sie acht Jahre lang unter den Leitungen von Reid Anderson, Patricia Neary, Barry Ingham und John Alleyne. Während dieser Zeit hatte sie Gelegenheit mit über dreißig verschiedenen Choreographen zu arbeiten, darunter John Alleyne, Serge Bennathan, David Earle und William Forsythe und ihr erstes professionelles Stück "Between the Bliss and Me" (1989) zu kreieren, das dem Repertoire der Kompanie hinzugefügt wurde. Danach folgten die Stücke "Reflections on Billie" (1992), "Shapes of a Passing" (1994) im Auftrag des Ballet Jorgen und "In a Time of Darkness" (1994) für das Alberta Ballet. Für Letzteres erhielt sie 1995 den Clifford E. Lee Choreographic Preis sowie eine sechswöchige Residenz am Banff Centre for the Arts, wo sie die Arbeit "Quest" entwickelte. Zu diesem Zeitpunkt war Crystal Pite die jüngste Choreographin, die seit seiner Einrichtung 1987 je diesen Choreographiepreis erhielt.
Auch außerhalb Kanadas machte sich Crystal Pite einen Namen. 1996 ging sie zu William Forsythe Ballett Frankfurt, wo sie 5 Jahre blieb. In dieser Konstellation machte sie zahlreiche Tourneen durch Europa, Asien und nach New York. Neben ihrer Tätigkeit als Tänzerin in Frankfurt erarbeitete sie auch ihre eigenen Stücke und seither entstanden "Field: Fiction", "The Writing Life", "Two Dances for Jane" (1994), "Inside Passage" (1995), "Pendulum" (1995), "Moving Day" (1996), "Short Works: 23" (2002), "Hopping the Twig" (1998) für das Ballet Jorgen, "Excerpts From a Future Work" (2000), "Cruelties Like These (2003) im Auftrag von Day Helesic und "Uncollected Work" (2003). Ihre Kritiker schreiben, dass sie in ihren Stücken Elemente ihrer eigenen Persönlichkeit wie Neugierde, Humor, Intelligenz und Kühnheit wiedererkennen. Ihr choreographischer Stil ist geprägt von erfindungsreichen Schritten und wagemutigen Ideen. 2001 kehrte Crystal Pite zurück nach Kanada. Dort lebt sie in Vancouver, wo sie auch ihre eigene Kompanie Kidd Pivot gegründet hat. Zur Zeit ist sie Choreographer-in-Residenz beim Les Ballets jazz de Montréal.