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Marwa Arsanios
 ›Who Is Afraid of Ideology? Part II‹  


  • Sa. 25.06.22 22 Uhr

Eintritt frei

Wie wollen wir heute leben und überleben? Können Ideologien transformativ sein? Wie kann das Leben im Kontext von militärischen Konflikten und Krieg bewahrt werden? Die künstlerische Praxis von Marwa Arsanios untersucht nicht nur, wie Ideologie und Theorie mit Lebenspraxis zusammengehen, sondern auch, ob „wir“, die wir außerhalb dieser Sphäre des Kampfes stehen, Antworten geben und verkörpern können. Die ersten beiden Teile der Filmtrilogie ›Who is Afraid of Ideology?‹ beinhalten Interviews, die die Künstlerin mit Akteurinnen der autonomen kurdischen Frauenbewegung im irakischen Kurdistan sowie mit Bewohnerinnen von Jinwar – einer reinen Frauenkommune im Norden Syriens – geführt hat. In den Gesprächen werden die Möglichkeiten politischer Praxis erforscht, die auf ein enges Verhältnis zur Natur inmitten des bewaffneten Kampfes gegründet ist. Während der Produktion der Filme organisierte Arsanios mehrere Treffen mit Bäuerinnen und Ökofeministinnen aus Syrien, dem Libanon, Kolumbien, Mexiko, Indien, Polen, Dänemark und Griechenland, um einen Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen ihren Kooperativen und Kommunen zu ermöglichen.

PACT Zollverein zeigt den zweiten Teil des Projekts, dessen Schauplatz das Dorf Jinwar in Nordsyrien ist. Arsanios' Film befasst sich mit verschiedenen ökofeministischen Gruppen, darunter die Autonome Frauenbewegung in Rojava, und der Art und Weise, wie sie sich um das Land und sich selbst kümmern. Anhand dieses Beispiels einer Allianz zwischen einer Gemeinschaft von Frauen, der Natur und den Tieren konzentriert sich Arsanios auf verschiedene Aspekte, die eine solche alternative Ökonomie und den Wiederaufbau der Welt vorschlagen. Der Film problematisiert die "natürlich" zugewiesene Rolle von Frauen, die möglicherweise in die Sorgearbeit zurückfällt.

Regie: Marwa Arsanios
Bilder: Mazen Hachem, Juma Hamdo
Montage & Sound: Katrin Ebersohn
Produktion: mor charpentier
Distribution: mor charpentier

Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und mor charpentier, Paris.

Marwa Arsanios lebt und arbeitet derzeit in Berlin als Künstlerin, Filmemacherin und Forscherin. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Installationen, Performances und Filmen. Sie betrachtet die politische Entwicklung der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts aus einer zeitgenössischen Perspektive und konzentriert sich dabei auf Geschlechterbeziehungen, Kollektivismus, Urbanismus und Industrialisierung. Ihre Forschungsarbeit umfasst viele Disziplinen und wird in zahlreichen kollaborativen Projekten realisiert. Ihrer Arbeit wurden weltweit mehrere Einzelausstellungen gewidmet und waren in Gruppenausstellungen zu sehen. Auch ihre Filme wurden international in Kinos und auf Festivals gezeigt. Für ihre Arbeiten erhielt sie mehrere Preise. Ferner ist sie Mitbegründerin des 98weeks Research Project.

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