Münchner Kammerspiele
/ Rimini Protokoll
/ Stefan Kaegi
/ Thomas Melle
›Uncanny Valley‹
- In deutscher Sprache mit englischer Audioübersetzung
- Performance
VVK 12 €/ erm. 7 €
AK 15 €/ erm. 9 €
(inkl. VRR-Ticket)
Eine androide Maschine oder ein Mensch aus Fleisch und Blut? Humanoide Roboter finden Einsatz in der Altenpflege oder werden als Sexualpartner*innen personalisiert. Doch genau dann, wenn Roboter den Menschen nahezu perfekt imitieren ist die Ablehnung der Maschine am höchsten, während eine als Maschine erkennbare Apparatur akzeptiert wird — als »uncanny valley« (unheimliches Tal) bezeichnete der japanischer Robotiker Masahiro Mori diese Akzeptanzlücke.
Stefan Kaegi inszeniert unter dem gleichen Titel eine Versuchsanordnung: ein Bühnenstück ohne Schauspieler, eine Lesung ohne Autor. Eine animatronische Kopie des Schriftstellers Thomas Melle spricht über die Unberechenbarkeit der Menschen: Sie sind unstet und unkontrolliert, werden nervös oder müde. Die Delegierung an den Androiden scheint ebenso künstlerisch konsequent wie pragmatisch: »Nach Teilen des Geistes, die ich in mein Buch ausgelagert habe, habe ich jetzt auch meinen Körper ausgelagert.« Doch wer spricht? Welche Faktoren entscheiden über die Glaubwürdigkeit des humanoiden Gegenübers? Und welche Rolle spielen die Projektionen und Spekulationen, die Ängste und Wünsche, mit der wir als Betrachter*innen die Maschine definieren?
Konzept, Text, Regie: Stefan Kaegi Text, Körper, Stimme: Thomas Melle Ausstattung: Evi Bauer Animatronik: Chiscreatures Filmeffects GmbH Herstellung und Art Finish des Silikonkopfes / Koloration und Haare: Tommy Opatz Dramaturgie: Martin Valdés-Stauber Video Design: Mikko Gaestel Musik: Nicolas Neecke Produktion: Münchner Kammerspiele Koproduktion: Berliner Festspiele — Immersion, donaufestival (Krems), Feodor Elutine (Moskau), FOG Triennale Milano Performing Arts (Mailand), Temporada Alta — Festival de Tador de Catalunya (Girona), SPRING Utrecht Aufführungsrechte: Rowohlt Theater Verlag, Reinbek bei Hamburg