Sunlit Portion of Domestication
Daria Nazarenko, Kati Menze
Themen
In Anbetracht der Corona-Pandemie zogen sich Menschen auf aller Welt plötzlich in die eigenen vier Wände zurück, das geteilte öffentliche Leben verstummte. Unsere mobile, digitale Gesellschaft wurde zurück in den häuslichen Raum gezwungen. In ›Sunlit Portion of Domestication‹ beobachten wir zwei Bewohnerinnen eines leerstehenden Raumes, die diesen in einer installativen Performance besetzen. Mit ihren Bewegungen durch den Raum reflektieren sie, welcher zukünftige Umgang mit Körperlichkeit aus einem globalen Isolationsprozess hervorgeht. Die Fragen nach den Räumen und der Räumlichkeit, in der wir uns frei bewegen können und nach den bestimmenden Routinen unseren Alltag, wurden angesichts der Pandemie essentiell. Als die Pandemie individuelle Gewohn- und Gewissheiten erschütterte und globale Kettenreaktionen die Alltagsroutinen bröckeln ließ, wurde der Haushalt unbewusst zum Brennglas für die Existenz und die Funktionalität des Körpers in einem geschlossenen (Gedanken-)Raum.
In ihrer Zusammenarbeit legen Daria Nazarenko und Kati Menze die Sonnen- und Schattenseiten der alltäglichen Routinen offen – und fragen ob diese Bühne verdienen.
Die Arbeit war während des ATELIER No. 64 vom 20. - 22.11.2020 verfügbar.
Daria Nazarenko, aufgewachsen in Russland, legt ihr künstlerisches Interesse auf die von Menschenhand konstruierte Umgebung. Während Feldforschungsreisen sucht sie nach geprägten Landschaften und interpretiert diese mit dem Medium Film und Performance. Sie studierte bei Gonzalez-Foerster an der Kunstakademie Düsseldorf.
Kati Masami Menze ist Tänzerin und Performerin, aufgewachsen in Japan. Seit ihres Studiums an der Folkwang Universität der Künste setzt sie sich mit „LIMINAL Space“ auseinander. Menze erkundet physische und mentale Übergangszustände, oftmals in der Zusammenarbeit mit Künstler*innen aus anderen Sparten.