IMPACT05
Territorien der Täuschung

30. Oktober -
02. November 2005

mit:
XAVIER LE ROY (FR/DE)
ANTONI MUNTADAS (ES/US)
MRIANDA PENNELL & JOHN SMITH (GB)

 


 

Zu IMPACT05 waren die herausragenden Künstler*innen XAVIER LE ROY (FR/DE), ANTONI MUNTADAS (ES/US) sowie MIRANDA PENNELL und JOHN SMITH (GB) eingeladen. Gemeinsam mit ihnen wurden die ›TERRITORIEN DER TÄUSCHUNG‹ in der zeitgenössischen künstlerischen Praxis des Tanzes, des Theaters, des Films und in den Neuen Medien beleuchtet. Die Arbeiten aller vier Künstler*innen kreisen um subtile Verschiebungen von öffentlichen und privaten Räumen. Auf sehr unterschiedliche Weise setzen sie sich mit künstlerischen Übersetzungsstrategien im Spannungsfeld zwischen Dokumentation und Fiktion auseinander.

Die verschiedenen Räume der ehemaligen Waschkaue und die Umgebung boten einen inspirierender Ort zum Reflektieren und Experimentieren – für Lectures, Projektionen, Präsentationen sowie gemeinsame Diskussionen und Aktionen. 

An IMPACT05 nahmen 35 ausgewählte Künstler*innen, Studierende, Wissenschaftler*innen und Journalist*innen aus den Bereichen Tanz, Theater, Bildende Kunst und Neue Medien teil. Die Teilnehmer*innen kamen aus Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, der Schweiz, Italien, Österreich, Litauen, Lettland und Australien.

 

Download Dokumentation

ÖFFENTLICHES PROGRAMM

SO 30.10.2005, 18.30 Uhr
MIRANDA PENNELL
Film Screening I

SO 30.10.2005, 21.30 Uhr
JOHN SMITH
Film Screening II

 

SO 30.10.2005, 20 Uhr
XAVIER LE ROY
›Product of Circumstances‹
Lecture Performance in englischer Sprache

 

SO 30.10.2005, 22.15 Uhr
ANTONI MUNTADAS
Film Screening III

EPISODEN

Symposium Episode 1

MO 30.10.05
XAVIER LE ROY (FR/DE)

”Die Lecture-Performance (....) verführt auf das glatte Eis der biographischen Erklärung. Sie wirft einen scheinbar unschuldigen Blick in den Rückspiegel des Selbst und auf die Paradoxien der Wissenschafts- und Kunstwelt.” (Die deutsche Bühne)

Xavier Le Roy (*1963) ist promovierter Molekularbiologe und arbeitet seit 1991 als Choreograph. Er konzipierte und inszeniert 2005 „Mouvements für Lachenmann“, einen Konzertabend mit Musik von Helmut Lachenmann im Auftrag von Wien Modern. Mit seinen Soli „Self Unfinished“ (1998) und „Product of Circumstances“ (1999) hat Le Roy für den Tanz nicht nur neue Perspektiven eröffnet, sondern durch seinen individuellen Ansatz den wissenschaftlichen Körperdiskurs radikalisiert.

WORKSHOP

About Translation?

Während des Symposiums lag sein Schwerpunkt auf der Verhandlung von Regeln und Konventionen des kreativen Prozesses, der Übersetzung von Bewegungsanweisungen und der Erfahrung mit der Weitergabe von Informationen, um vielfältige Formen des Verstehens aber auch des Missverständnisses zu erzeugen.

 

Symposium Episode 2

DI 01.11.05
ANTONI MUNTADAS (ES/US)

Antoni Muntadas (*1942) ist Multimediakünstler und lebt und arbeitet in New York City sowie Barcelona. Er bespielte 2005 den spanischen Länderpavillon auf der 51. Biennale in Venedig. Seine Werke sind Bestandteil internationaler Sammlungen und Museen, so war er auch auf der Documenta VI und X (1977/1997) vertreten. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. 1995 mit dem Ars Electronica Prix, Linz (AT), für „The File Room“ und lehrte an der Università IUAV di Venezia (IT) und am Visual Arts Program des MIT (Massachusetts Institute of Technology), Cambridge (US). Seine großformatigen Installationen, Projekte im öffentlichen Raum und Videoarbeiten zielen auf eine kritische Dekonstruktion der Medien sowie der Systeme von Repräsentation.

WORKSHOP

A Space of Memory

Im Rahmen von IMPACT05 präsentierte Muntadas seine Serie „On Translation“, an der er seit 1995 arbeitet und die zu dieser Zeit aus über 35 Einzelprojekten bestand.

"'On Translation' ist eine Reihe von Arbeiten,
die sich mit Fragen der Transkription,
Interpretation und Übersetzung befassen.
Von Sprache zu Codes
von Wissenschaft zu Technologie
von Subjektivität zu Objektivität
von Vereinbarungen zu Krieg
von Privatem zu Öffentlichem
von Semiologie zu Kryptologie
Die Rolle der Übersetzung/des Übersetzenden als eine sichtbare/unsichtbare Tatsache."

(Antoni Muntadas, 1995)

Symposium Episode 3

MI 02.11.05
MIRANDA PENNELL & JOHN SMITH (GB)

Miranda Pennell (*1963) setzt in ihren Tanzfilmen oftmals stilisierte, fiktionale Welten gegen naturalistische Beobachtungen und real existierende (Schau-) Plätze. Sie gab Einblicke in ihr jüngstes Forschungs-Projekt und zeigte Ausschnitte aus Filmen, die ihre Art zu Denken beeinflusst haben. Pennell gestaltete den Tag gemeinsam mit dem renommierten britischen Filmemacher John Smith, der in Pennells Film „Fisticuffs“ für das Sounddesign und für den Schnitt verantwortlich war.

Während der letzten 30 Jahre hat Smith (*1952) ein Filmwerk geschaffen, das auf geschickte Weise die sichtbaren Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fiktion sowie Dokumentation und narrativer Konstruktion unterläuft. Über einen medialen Einblick in sein Werk, wird er Grundgedanken seiner Arbeit präsentieren.

WORKSHOP

Coincidence and Contrivance

Während des Symposiums waren die Konfrontation und Verknüpfung von Realem / Inszeniertem, Zufall / Erfindung sowie die Bedeutung von „found footage“ sowohl in der Choreographie als auch im Film, Gegenstand von Präsentationen, Screenings und gemeinsamen Diskussionen.