IMPACT16
Rift Zones - Bruchzonen
23.–27. November 2016
mit:
HOOD
RYBN.ORG
FORMATIONS
Mit HOOD, RYBN.ORG und FORMATIONS sind Expertengruppen zu IMPACT16 eingeladen, die mit modifizierten Formen und Praxen der Kollaboration über disziplinäre Grenzen hinweg arbeiten. Wie und wo entstehen alternative Realitäten in und zwischen verschiedenen Wissensbereichen? Wie lassen sich die widersprüchlichen ›Bruchzonen‹ unserer Zeit produktiv bearbeiten? Welche Handlungsräume lassen sich entwickeln?
Exemplarisch legen die geladenen Kollektive disziplinäre Gewohnheiten und Einschränkungen frei, überspringen oder umgehen sie und entwerfen und erproben erweiterte Handlungsfelder und Denkräume. Ihre Untersuchungen und Praktiken umfassen künstlerische, politische, technologische, soziale, wirtschaftliche und wissenschaftliche Prozedere.
Das transdisziplinäre Symposium bietet 30 Teilnehmer*innen aus der erweiterten Praxis der Kunst und der Wissenschaft Raum und Zeit für intensiven Austausch und Interventionen sowie theoretische und praktische Experimente.
IMPACT16 findet im Rahmen des Moduls ›Techniken des Transfers‹ als Projekt des Bündnisses internationaler Produktionshäuser statt. Dies ermöglicht erstmalig eine besondere Unterstützung der Teilnehmer*innen.
Gefördert im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
ÖFFENTLICHES PROGRAMM
MI 23.11.16 19:00 Uhr
HOOD & RYBN.ORG
Performed Lecture / Live-Happening
FR 25.11.16 19:00 Uhr
FORMATIONS
Lecture in englischer Sprache
EPISODEN
Symposium Episode 1
DO 24.11.16
HOOD
Das Künstlerkollektiv HOOD, bestehend aus ehemaligen Performer*innen der früheren Forsythe Company, entspringt der Notwendigkeit, eine künstlerische Gemeinschaft zu gründen, die sich zwischen den Polen der freischaffenden Arbeit und der festen institutionellen Ensemblestruktur situiert. Die Gruppe beschäftigt sich u.a. mit der Neubewertung normativer Positionen durch zeitgenössische Kunst und Performance. Hierfür generieren sie neue Praktiken des Kunstschaffens, der Wissensproduktion, sowie der sozio-ökonomischen Modellierung und des politischen Aktivismus. Das Kollektiv bezieht Ideenentwicklungsprozesse, generative Praktiken und fragende Spekulation zu gleichen Teilen ein.
WORKSHOP
Während des Workshops laden HOOD dazu ein, die Vereinbarkeit individueller Positionen mit Kollektivstrukturen zu untersuchen. Während 20-minütiger Experimentierphasen wird unter Anleitung jeweils eines HOOD-Mitglieds ein Raum eröffnet, der es erlaubt, zwischen Thesen der einzelnen Positionen Verbindungen zu knüpfen, individuelle Ideen zu übersetzen und zu einem Kollektivgedanken zusammenzufügen. Der Workshop-Tag schließt mit einer gemeinsamen Aktion der Teilnehmer*innen und des Kollektivs.
Symposium Episode 2
FR 25.11.16
RYBN.ORG
RYBN.ORG ist eine im Netz gegründete künstlerische Forschungsplattform mit Sitz in Paris. Die Mitglieder untersuchen u. a. den Hochfrequenzhandel, die Finanzindustrie sowie algorithmische und automatisierte Prozeduren. Sie greifen ein in die Praxis der Informationstechnologien und beschäftigen sich mit der Ökonomisierung von Architektur, Sprache und Stadtentwicklung, mit künstlerischen, subversiven, okkulten und physischen Praktiken, Datenanalyse, künstlicher Intelligenz, sensorischer Wahrnehmung und kognitiven Systemen. Die Arbeiten von RYBN.ORG wurden auf zeitgenössischen Ausstellungen sowie Medienkunst-Festivals gezeigt – u.a. im Centre Pompidou, ZKM, LABoral und bei der Transmediale – und erhielten diverse Auszeichnungen bei internationalen Wettbewerben.
WORKSHOP
Ausgehend davon, dass rationale Systeme auf irrationalen Fundamenten wie magischen Ritualen, Alchemie und Wahrsagerei fußen und kapitalistische und technologische Systeme ein Paradoxon in sich darstellen, laden RYBN.ORG die Teilnehmer*innen zu einer spekulativen Übung ein. Gemeinsam sollen Formen, absurde Maschinen und Geräte entwickelt werden, die rationale Systeme auf den Punkt zurückwerfen, an dem ihr Widerspruch und ihre Unheimlichkeit deutlich zu erkennen ist.
Symposium Episode 3
SA 26.11.16 & SO 27.11.16
FORMATIONS
Unter der Leitung von Alex Martinis Roe und Melanie Sehgal erprobt die experimentelle Arbeitsgruppe formations Wissensformen jenseits disziplinärer Denkgewohnheiten, um Kategorisierungen der Moderne und ihre institutionellen Sedimentierungen anders zu beerben. Die Mitglieder der Gruppe kommen aus den Bereichen Kunst, Philosophie, Klimaforschung, computational biology, Yoga, Stadtplanung, Kultur- und Literaturwissenschaft und politischem Aktivismus.
WORKSHOP ›Die Praxis des Beerbens‹
In ihrem Workshop fragen FORMATIONS – in diesem Fall Deborah Haaksman, Rebekka Ladewig, Alex Martinis Roe und Melanie Sehgal - nach Weisen des Beerbens. Über die Wahl der Methoden und Referenzen positioniert sich jede Praxis zu ihrer Vergangenheit und erzählt dadurch zum Beispiel Fortschritts- oder Verfallsgeschichten. Die Teilnehmer*innen werden dazu eingeladen ihre eigenen Arbeitsmethoden, gemeinsam mit formations, auf ihre Weise des Beerbens hin zu analysieren und Instrumente zu entwickeln, um aktiv und anders zu beerben und damit auch andere Geschichten zu erzählen.