Amanda Piña
Danza y Frontera
- Veranstaltet im Rahmen der Ruhrtriennale
- Tanz Performance
Spanisch mit englischen Übertiteln.
Fällt aus (30.8.)»Es ist ein Tanz des Widerstands – und ein ausgelassenes Fest. Eine starke Performance.« – Tagesspiegel, August, 2021
»Diese streng-geduldige Ausdauer zwingt zum Dranbleiben, physisch wie intellektuell, und sie demonstriert Entwicklung. Und sie bricht endlich auf in einem fantastischen Finale, einem energiegeladenen Tanzprotest zu Live-Perkussion.« Sarah Heppekausen, WAZ, August 2021
›Danza y Frontera/Tanz und Grenze‹ ist eine Kreation der Choreografin und Performerin Amanda Piña und bildet den vierten Teil der Reihe »Endangered Human Movements«.
Inspiriert ist diese Arbeit von einem Tanz aus der Region um Matamoros im Bundesstaat Tamaulipas, dem Grenzgebiet zwischen Mexiko und den USA, der noch heute im Kontext extremer Gewalt, Drogenhandel und neoliberaler Ausbeutung aufgeführt wird. Die Wurzeln des Tanzes aus Matamoros, wie er von einer Gruppe Performer:innen unter der Leitung von Rodrigo de la Torre aufgeführt wird, lassen sich auf die »Danza de Conquista« zurückführen; einen Tanz, den die Spanische Krone aus früheren Eroberungszügen mitgebracht hatte und der ihre rassistische und koloniale Weltsicht zum Ausdruck bringt – die indigene Bevölkerung wurde beispielsweise gezwungen, in diesen Tänzen die Rolle der M-Figur zu übernehmen. Zugleich lassen sich in der »Danza de Conquista« alte, prähispanische Tanzformen wiederfinden.
In seiner heutigen Form, so Amanda Piña, kann dieser Tanz trotz der brutalen Geschichte seiner Genese durchaus »als eine Form des Widerstands gegen koloniale und später neoliberale Kräfte gesehen werden.«
»Ein Grenzland ist ein vager und unbestimmter Ort, der durch eine unnatürliche Grenze geschaffen wird«, so zitiert Piña die Chicana-Autorin Gloria Evangelina Anzaldúa. »Dieses Land befindet sich in einem ständigen Übergangszustand. Hier leben die Atravesados: die Perversen, die Merkwürdigen, die Unruhigen, …, die Untoten; kurz diejenigen, die hinüber- und herübergehen und so die Grenzen des ›Normalen‹ überwinden.«
Amanda Piña schafft in ›Danza y Frontera‹ einen mystischen Raum, in dem sich Zeitebenen auflösen, koloniale Narrative wiederkehren, auf getanzten Widerstand treffen und sich mit prähispanischen Danzas und Hip-Hop Kultur verbinden.
Performance: Matteo Marziano Graziano, Daphna Horenczyk, Dafne del Carmen Moreno, Juan Carlos Palma Velasco, Rodrigo de la Torre Coronado, Lina María Venegas, Mariê Mazer, Carlos María Romero aka Atabey Mamasita, Jorgue luis Cruz Carrera Regie, Choreografie: Amanda Piña Choreografie, Transmission: Rodrigo de la Torre Coronado Dramaturgie: Nicole Haitzinger Research und Theorie: Amanda Piña, Nicole Haitzinger Musik: Christian Müller Live Perkussion: Julio Cesar Cervantes Herrera Kostüm: La mata del veinte/Julia Trybula Bühne: Michel Jimenez Produktionsmanagement: Janina Weißengruber, Daniel Hüttler Video Danza de Conquista, Amanda Piña / estudio el gozo. 2018 Licht: Victor Duran Management und internationale Distribution: Something Great Management Angela Vadori Dramaturgie (Ruhrtriennale): Sara Abbasi
Eine Produktion von nadaproductions, in Koproduktion mit dem Tanzquartier Wien, gefördert von der Kulturabteilung der Stadt Wien und dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, Sektion IV – Kunst und Kultur.
Mit freundlicher Unterstützung des Mexican Ministry of Foreign Affairs, der National School of Folkloric Dance of Mexico, INBA, National Institute of Fine Arts Mexico, Diplomado »Como Encender Un Fosforo«, Alma Quintana, University Museum of Contemporary Art of Mexico, MUAC, Goethe Institut Mexico, Museo Universitario del Chopo, der Mexikanischen Botschaft in Wien sowie ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival.