Luiza Prado de O. Martins: Eine Topografie der Exzesse
Blue Skies - Bodies in Trouble

Themen
Diskurs

Vortrag: Luiza Prado de O. Martins Moderation: Fabian Saavedra-Lara

Luiza Prado de O. Martins beschäftigt sich in ihrem aktuellen künstlerischen Forschungsprojekt mit technischen Methoden zur Geburtenkontrolle und setzt diese in Relation zu kolonialen Prozessen der Konstruktion und Produktion von Rasse, Gender und Sexualität. Sie hinterfragt, inwiefern die Exzesse, die marginalisierten gesellschaftlichen Gruppen durch eurozentrische Vorstellungen von Körper, Wissen, Sexualität und Subjektivität zugeschrieben werden, grundsätzlich mit kolonialen Gewalttaten verbunden sind. In ihrem Projekt schlägt die Künstlerin eine neue Perspektive auf die Geschichtsschreibung vor. Sie versucht dabei, die noch immer präsenten kolonialen Narrative zu unterwandern und abzulegen — und stattdessen den Austausch über die Medikalisierung von Körpern, ›radical care‹-Konzepte und die poetischen Dimensionen der Pflanzenheilkunde sowie eine neue Fokussierung auf die Wissensschätze indigener Gemeinschaften und Kulturen fruchtbar zu machen.

Im Rahmen von: Blue Skies – Bodies in Trouble (10. – 14.07.2019) 
Mit dem wachsenden Einfluss der Technologie auf das Leben verändern sich unsere Körper, unsere Gemeinschaften und unsere Umwelt — was tun? Wie können wir diesen Wandel gemeinsam begreifen und mitgestalten? Die aktive und interdisziplinäre Arbeit an neuen Erzählungen, spekulativen Zukunftsvisionen und alternativen Praktiken steht im Mittelpunkt einer Festivalreihe, in dem das medienwerk.nrw und PACT internationale Künstler*innen und Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen und Publizist*innen, Studierende und ein interessiertes Publikum zusammenbringen. Die erste Edition fand vom 10. – 14.07. bei PACT statt und umfasste Performances, zeitgenössische Kunst, Panels, Gesprächsrunden und Workshop.

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