IMPACT23 - Ecologies of Attention
08. - 12. November 2023

IMPACT23
Photo: rusm, Gestaltung: labor b

Das transdisziplinäre Symposium IMPACT lädt jährlich Praktiker:innen und Theoretiker:innen aus Kunst und Wissenschaft ein, sich mit wechselnden, übergreifenden und komplexen Themen zu beschäftigen und ihre verschiedenen Sichtweisen zu verknüpfen und gemeinsame Anliegen zu formulieren.

›IMPACT23‹ widmet sich den Wechselbeziehungen zwischen Menschen, Tieren, Pflanzen und Dingen – in Ökosystemen und in der Technosphäre – die unsere Wahrnehmungsmuster durch Vorannahmen, Projektion und Selektion prägen. ›Ecologies of Attention‹ fragt: Welche wirkmächtigen Phänomene, Kräfte und Zusammenhänge werden durch sie verdeckt oder ausgeblendet? Welche Werkzeuge, Praktiken oder Infrastrukturen brauchen wir, um diese Verflechtungen neu wahrzunehmen und in Beziehung zu setzen? Wie können tief verankerte Muster aufgebrochen werden?

Ausgangspunkt des viertägigen Symposiums sind die sogenannten Assemblys, eine Reihe kurzer Präsentationen, in der die Teilnehmenden sich und ihre Arbeit einander vorstellen. Sie bilden ein wichtiges Forum von IMPACT. Begleitet werden sie von eingeladenen Impulsbeiträgen in Form von Lectures, Workshops und künstlerischen Interventionen.

Ein Projekt im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

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Assemblies

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Assembly I
Ecologies of Attention – from co-existence towards multispecies cohabitation

Selenia MarinelliDan Xu, Constanza Javiera Ruiz, Ekaterina Golovko

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Assembly II
Ecologies of Attention – the fragility of facts, normality and social norms

Martyna Marciniak, Marco Kramer, Ahnjili ZhuParris, Nancy Awori

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Assembly III
Ecologies of Attention – listening to unrecognized forms of knowledge

Wencey Mendes, Sia Wen Di, Agoston Nagy, Felipe Shibuya, Tahila Mintz

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Assembly IV
Ecologies of Attention – more than human sensing techniques

Ivan Penov, Carolina García Cataño, Connor Cook, Amanda Romero

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Assembly V
Ecologies of Attention – living together beyond consumer societies

Yipei Lee, Khaled Alwarea, Ra’z Salvarita & Elledivine Wood, David Turturo, Nath Gélard & Thibaud Guichard 

Programm

Melanie Sehgal mit Mikrofon
Photo: Dirk Rose

08 November, 18 Uhr – Public Lecture
Melanie Sehgal: Ecologies of Attention, Techniques of Sensing

Warum ist es heute wichtiger denn je, über Aufmerksamkeitsökonomien nachzudenken und vielleicht sogar neue Formen zu entwickeln? In ihrem Vortrag ›Ecologies of Attention, Techniques of Sensing‹ untersucht die Philosophin Melanie Sehgal die Notwendigkeit und Dringlichkeit, sich diesem Thema angesichts der heutigen vielschichtigen ökologischen Krise anzunehmen.

Der Vortrag im Rahmen des transdisziplinären Symposiums IMPACT23 erforscht Problemfelder rund um die Themen Aufmerksamkeit, Erfahrung und Wahrnehmung im Kontext ökologischer Störungen und stellt die Fragen: Können ästhetische Praktiken in den Kunst- und Geisteswissenschaften dazu beitragen, neue Techniken der Wahrnehmung zu formen? Können durch sie andere Sensibilitäten erschaffen werden, als solche, die dem modernen kapitalistischen System inhärent und dessen Grenzen und zerstörerische Folgen heute offenkundig sind?

Künstlerische Interventionen

Das Social Pleasure Center(SPC) ist Plattform und ein Hafen zugleich – es bietet Zugang zu somatischer Heilung und gemeinschaftlichen Aktivitäten zur Förderung von Verbundenheit und Resilienz. Es versammelt vor allem – aber nicht ausschließlich – Mitglieder der LGBTQI+-Community innerhalb der Berliner Tanz- und Kunstszene. Unter der Prämisse von Freude als Organisationsprinzip verbindet das Center in seiner kämpferischen feministischen Praxis migrantische kognitive Arbeit mit Solidaritäts­initiativen, die sich mit sozialer Gerechtigkeit befassen.

SPC setzt sich für ein kulturelles Paradigma ein, das den Imperativ eines privaten und selbstverantwortlichen Selbst aufhebt und stattdessen Heilung und Zugehörigkeit jenseits der Kernfamilie, des Arbeitsplatzes oder der Unterhaltungsindustrie fördert. Dabei orientiert sich das ›Social Pleasure Center‹ am Modell eines Gemeinschaftszentrums, in dem Aktivitäten auf Spendenbasis angeboten werden. Wunsch für die Zukunft ist es, als künstlerischer Raum für den Aufbau von Handlungs­räumen oder soziale Choreografien subventioniert zu werden.