Gretchen Schiller
Nach einer Ausbildung als Tänzerin in Kanada befasste sich Gretchen Schiller mit Videotanz. Ihr Anliegen war es, tänzerische Bewegung durch Kameraführung sowie durch Schnitt und Montage in das Medium Film zu übersetzen. Es sollte dabei nicht einfach Tanz abgefilmt werden, sondern ein "tanzender Film" entstehen, der Prinzipen und Ästhetiken des Tanzes in ein anderes Medium übersetzt. Aus der Synthese von Tanz und Video sollte ein eigenes Kunstwerk entstehen, in dem es nicht nur zur Übersetzung des einen Mediums in das andere kommt, sondern vielmehr zu einer "Transfiguration", d.h. zu einer neuen Qualität, die sich erst aus der Spezifik der benutzten Medien herstellt. Im Anschluss an die Auseinandersetzung mit Tanzvideos entwickelte Gretchen Schiller interaktive Installationen. Auch in dieser Arbeit ist es ihr Anliegen, aus der Verbindung verschiedener Medien zu einer Transfiguration der Möglichkeiten der einzelnen Bestandteile zu kommen, so dass neue Wahrnehmungen für den Benutzer möglich werden. In ihren interaktiven Installationen will Gretchen Schiller das Wissen und die Erfahrung des Tänzers für Nicht-Tänzer erlebbar machen. Derzeit arbeitet Gretchen Schiller im Bereich Gestaltung für Video und CD-ROM an der Universität von Montpellier, Frankreich. Sie schreibt an einer Dissertation zum Thema: Kinesfields. Transfiguring movement perceptions.