IMPACT04
Strategien und Reichweiten theatraler Praxis

08. - 10. November 2004

mit:
BLAST THEORY (GB)
BALLETT FRANKFURT (DE)
RIMINI PROTOKOLL (DE)

 

 

IMPACT04 beleuchtete Strategien und Mittel zeitgenössischer theatraler Praxis. Eingeladen waren drei herausragende Künstlerensembles, in deren Arbeiten Räume, Grenzen und Reichweiten des Theaters neu ausgelotet werden. BLAST THEORY (GB), BALLETT FRANKFURT (D) und RIMINI PROTOKOLL (D) gaben einen intensiven Einblick in ihre Arbeitsweisen, Ideen und Projekte.

In verschiedenen Räumen der ehemaligen Waschkaue und in der Umgebung schufen Lectures, Projektionen, Präsentationen sowie gemeinsame Diskussionen und Aktionen Orte zum Reflektieren und Experimentieren. IMPACT04 richtete sich an Künstler*innen / Praktiker*innen / Theoretiker*innen und an fortgeschrittene Studierende aus den Bereichen Theater, Tanz und Medien.

 

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Öffentliches Programm

SA 06.11.2004, 20 Uhr
RIMINI PROTOKOLL
›sabenation‹ - go home and follow the news

SO 07.11.2004, 18:30 und 20 Uhr
Werke von William Forsythe, ehemaliges Ballett Frankfurt
 

IMPACT04 Poster
IMPACT04

EPISODEN

Symposium Episode 1

MO 08.11.04
RIMINI PROTOKOLL (DE/CH)

"Die beste Kunst ist die Wirklichkeit selber: kopiert, neu zusammengesetzt, in sich verspiegelt, dem Zuschauer zur Begutachtung vorgelegt." (Milo Rau)

Unter dem Label Rimin Protokoll arbeiten die drei Autor*innen und Regisseur*innen Helgard Haug, Stefan Kaegi und Daniel Wetzel, sie sich durch ihre Theaterstücke und -aktionen im öffentlichen Raum sowie durch die Arbeit mit Laien bzw. Raey-Made-Darsteller*innen einen Namen gemacht haben. So wie z.B. in "Deutschland 2" (2002), in dem die Wähler*innen ihre gewählten Vertreter*innen in einer Live-Doppelanhörung des Deutschen Bundestages vertreten und kopiert haben. Die Arbeiten von Rimini Protokoll wurden national und international auf Theaterfestivals und in renommierten Theatern gezeigt.

Weitere Informationen unter: http://www.rimini-protokoll.de

WORKSHOP

Während des Symposiums gaben Rimini Protokoll mit Versuchsanordnungen zu ihren damals aktuellen Konzepten Einblick in ihre Arbeit und stellten bisherige Projekte zur Diskussion.

 

 

 

Symposium Episode 2

DI 09.11.04
BALLETT FRANKFURT (DE)

Nachdem William Forsythe 1984 zum künstlerischen Leiter des Ballett Frankfurt ernannt wurde, schuf er anspruchsvolle Werke, die sich vom konventionellen Ballett-Repertoir lösten. Forsythe entwicklete eine einzigartige Ästhetik, die das traditionelle Ballett nicht leugnete, sondern dekonstruierte, neu arrangierte, variierte und herausforderte. Basierend auf seiner "Improvisation Technology" generierte und modifizierte seine Komapnie Bewegungsmaterial bis hin zum Moment der tatsächlichen Performance, "um die Choreopgraphie zu überwinden und zu dem zurückzukehren, was der Tanz wirklich ist."

WORKSHOP

Rebecca Groves (Dramaturgin Ballett Frankfurt) und die dem Ensemble eng verbundenen Theoretiker Frank Werner (Journalist und Laban-Spezialist) und Gerald Sigmund (Autor, Kritiker), sowie die beiden Mitglieder des Balletts Frankfurt Chritine Buerkle und Talal Al-Muhanna, gaben einen fundierten theoretischen und praktischen Einblick in die von William Forsythe entwickelten Arbeitsweisen und choreographischen Prozesse. Auf dieser Basis zegiten sie Auszüge aus dem Repertoire und gaben Gelegenheit, das System anhand einiger Beispiele selbst zu erproben. Darüber hinaus luden Videoprojektionen dazu ein, die Werke aus der Position der aktiv Beteiligten zu erleben.

Symposium Episode 3

MI 10.11.04
BLAST THEORY (GB)

"Wir suchen nach Wegen, die einen intensiveren Dialog zwischen uns und dem Publikum etablieren. Die modernen Technologien wurden Bestandteil unserer Arbeit wie ein Werkzeug um dieses Ziel zu erreichen." (Matt Adams)

Blast Theory, seit 1991 in London ansässig, ist eine der avanciertesten Künstler*innengruppen Großbritanniens. Als Vorreiter beim Einsatz neuer Technologien in Performance-Kontexten untersuchen sie in ihren Arbeiten Interaktivität und die Beziehung zwischen realem und virtuellem Raum, um Fragen nach den Ideologien zu stellen, die in den uns umgebenden Informationen vorhanden sind. 2004 erforschte Blast Theory in Zusammenarbeit mit dem Mixed Reality Lab der Univerity of Nottingham, die Konvergenz von Online- Und mobilen Technologien, um neue Formen der Performance und der interakrtiven Kunst im Internet, in der Live-Performance und im Rundfunk zu schaffen. 2003 gewann Blast Theory nach zwei BAFTA-Nominierungen die Goldene Nica beim Prix Ars Electronica in Linz.

Weitere Informationen: https//www.blasttheory.co.uk/

WORKSHOP

Ju Row Farr und Matt Adams, zwei der Blast Theory-Initiator*innen, stellten jüngste Werke wie "Uncle Roy All Around You" vor, die auf Mobilfunk-Technologien basieren, um diese anschließend mit kleineren, in Galerien realisierten Werken, wie "TRUCOLD" und "An Explicit Volume" zu kontrastieren. Ju und Matt stellten die Frage nach der Balance zwischen der eher intuitiven Studio-Arbeit und den Großprojekten, die urbane Räume umspannen und mit großem technologischem Aufwand realisiert werden.