Marie-Luise Angerer: Eine neue Zone des Nichtbewussten – wo Leben und Technik aufeinandertreffen
Blue Skies - Bodies in Trouble

Themen
Diskurs

Mit: Marie-Luise Angerer, Moderation: Laura Hille

Die Welt ist empfindsam geworden: von der Pflanze bis zum Baum, vom Kühlschrank bis zum Auto. Überall regeln Sensoren Gleichgewicht, Sicherheit, Emotionen, Wasser- und Lichthaushalt. Nano- und Sensortechnologien übersetzen zwischen natürlichen und artifiziellen Prozessen, machen diese übertragbar und verschalten dadurch ehemals getrennte Bereiche.

Mit der sensortechnischen Intervention in die Dimension des Empfindens und der Wahrnehmung öffnet sich eine neue Dimension von nichtbewusstem Leben, welches dem Umstand Rechnung trägt, dass es nicht mehr nur Menschen zugeordnet werden kann. Vielmehr teilen sich Menschen und Maschinen ein Nichtbewusstsein als Zone der Verschränkung, Überlappung, Verstärkung von organischen und technischen Prozessen. Diese nichtbewussten Prozesse regeln Innen und Außen von Körpern, Dingen, Umwelten. Genau um diese Kontakt- bzw. Übergangszonen geht es bei der Rede des Nichtbewussten: Kontaktzonen — kritische oder empfindsame Zonen —, wo ein Umschlag von non-sense über sensing zu Sinn stattfindet.

Im Rahmen von: Blue Skies – Bodies in Trouble (10. – 14.07.2019) 
Mit dem wachsenden Einfluss der Technologie auf das Leben verändern sich unsere Körper, unsere Gemeinschaften und unsere Umwelt — was tun? Wie können wir diesen Wandel gemeinsam begreifen und mitgestalten? Die aktive und interdisziplinäre Arbeit an neuen Erzählungen, spekulativen Zukunftsvisionen und alternativen Praktiken steht im Mittelpunkt einer Festivalreihe, in dem das medienwerk.nrw und PACT internationale Künstler*innen und Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen und Publizist*innen, Studierende und ein interessiertes Publikum zusammenbringen. Die erste Edition fand vom 10. – 14.07. bei PACT statt und umfasste Performances, zeitgenössische Kunst, Panels, Gesprächsrunden und Workshop.

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