Eintritt frei
Anmeldung: service@pact-zollverein.de
Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten.
In beispiellosem Tempo verändert die digitale Transformation unsere Gesellschaft: Überflutet von Informationen produzieren und konsumieren wir Daten, suchen online die Liebe und verbreiten Hass. Die großen Social-Media-Plattformen wissen mehr über uns als unsere engsten Freundinnen und Freunde, Big-Tech-Unternehmen sind in der Lage, menschliches Verhalten vorherzusagen. Die Demokratie gerät ins Wanken, der Widerstand verlagert sich ins Digitale.
Welche Imaginationen für die Zukunft entwickeln wir angesichts dessen? Mit Fragen wie dieser beschäftigt sich Azadeh Akbari als Assistenzprofessorin für ›Public Administration and Digital Transformation‹ an der Universität Twente (Niederlande). In ihrem Vortrag erläutert Akbari die wichtigsten Diskussionspunkte um ›Digital Governance‹ – die übergeordnete Steuerung digitaler Systeme. Dabei geht sie auf die Entwicklung von Smart-City-Projekten ein – als ein prominentes wie kontroverses Beispiel für autoritäre Smart Cities stellt sie dabei das saudi-arabische Prestigeprojekt NEOM vor. Auch das Management nationaler Grenzübergänge und die Koordination humanitärer Hilfe werden inzwischen von digitalen Prozessen strukturiert: So analysiert Akbari, welche Rolle Blockchain-Technologien in Auffanglagern für Geflüchtete spielen und erklärt, weshalb Big-Tech-Unternehmen in Ländern des globalen Südens kostenloses Internet anbieten. Der Vortrag zeichnet globale Digitaltrends nach und legt die mit diesen verbundenen, gesellschaftlichen Herausforderungen offen.
Im Rahmen des 1/2/8 Research Forum – Spot on Governance.
Ein Projekt im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Azadeh Akbari ist Assistenzprofessorin für ›Public Administration and Digital Transformation‹ an der Universität Twente in den Niederlanden. Sie ist Vorstandsmitglied des International Surveillance Studies Network und arbeitet als Journalistin, Kommunikationsmanagerin und Community-Outreach-Spezialistin bei UNHCR, UNICEF und dem British Council. Akbari ist Autorin für verschiedene internationale Medien, darunter The Guardian und CNN, wo sie Themen rund um Digital Governance und Überwachungstechnologien in autoritären Regimen betreut. Akbari studierte im Bachelor Soziologie und Journalismus im Iran und Gender-Studies (Master of Science) an der London School of Economics and Political Sciences. Ihren Doktortitel in ›Human Geography‹ erwarb sie an der Universität Heidelberg.