FOLKWANG FEST DER KÜNSTE

  • Sa. 20.09.03 18 Uhr

18:00 Uhr




PALUCCA SCHULE DRESDEN


TANZ-REKONSTRUKTIONEN



Tänze von Gret Palucca, Mary Wigman, Dore Hoyer


Die Geschichte der Palucca Schule Dresden ist vor allem geprägt durch die mehr als sechs Jahrzehnte währende pädagogische Arbeit ihrer Gründerin Gret Palucca (1902–1993).


Die eigene Tanzausbildung beginnt Gret Palucca als Zwölfjährige in Dresden bei Heinrich Kröller, Solotänzer an der Dresdner Oper, bevor sie 1920 bei Mary Wigman ihre Ausbildung fortsetzt. Bereits 1924 beginnt sie eine eigene Karriere als Solotänzerin und nimmt Oktober 1924 Anmeldungen zum Tanzunterricht entgegen. Die Gründung der Palucca Schule Dresden wird auf das Jahr 1925 datiert. Die Schüler lernen bei Palucca und ihren Mitarbeitern Tanztechnik und Tanzgestaltung, bekommen darüber hinaus theoretische Unterweisungen. Das Ausbildungsziel ist, jedem Schüler den Weg zu eigenem, unverwechselbaren Ausdruck in der Sprache des Tanzes zu ebnen. 1939 wird die Schule durch die Nationalsozialisten geschlossen, aber direkt nach dem Krieg beginnt Palucca am 1. Juli 1945 wieder zu unterrichten.


Im April 1949 bekommt die Schule den Status einer Fachschule für künstlerischen Tanz. Nach der Wende besann man sich 1991 wieder auf die Tradition des Modernen Tanzes. Die Palucca Schule Dresden ist heute die einzige eigenständige Tanzhochschule in Deutschland. Im Sächsischen Hochschulgesetz wurde sie 1993 als Einrichtung eigener Art den Kunsthochschulen im Freistaat Sachsen gleichgestellt. In der Neufassung dieses Gesetzes wird sie 1999 als Hochschule für Tanz geführt.


Heute existieren an der Palucca Schule Dresden die Diplomstudiengänge, Bühnentanz, Choreographie, Bühnentanzpädagogik und Tanzpädagogik.


19:00 Uhr


Tanzfotografien der 1920er Jahre.




DIE TÄNZERINNEN MARY WIGMAN, GRET PALUCCA, VERA SKORONEL UND VALESKA GERT FOTOGRAFIERT UND GEFILMT VON CHARLOTTE RUDOLPH, SUSE BYK, HUGO ERFURTH, ELLI MARCUS , LOTTE JACOBI


ERÖFFNUNG DER AUSSTELLUNG


"Foto-Tanz-Projektionen" 



Einführung: Christiane Kuhlmann


(Dauer der Ausstellung bis 5. Oktober)


Die Fotografie vom Tanz ist immer eine besondere Art der Bewegungsfotografie und ist als eine Verschränkung beider Kunstformen zu verstehen. In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts treten sowohl die Fotografie, als auch der Tanz ins Zentrum der kulturellen Produktionen. Die Fotografie entwickelt sich durch die neuen technischen Möglichkeiten zu dem zeitgemäßen Bildmedium. Der moderne Tanz bildet durch einen radikalen Bruch mit dem klassischen Ballett eine eigene Sprache aus. Dieser neue Tanz reagiert mit betont natürlicher Körperbewegung aber zugleich expressiven Ausdrucksmomenten, über das technisch bedingte Bildmittel Fotografie, auf die in Bewegung geratene Epoche.


Die Vielfalt der tänzerischen Bewegungen spiegeln sich in den unterschiedlichen fotografischen Arbeitsweisen der Bilder von Charlotte Rudolph, Suse Byk, Hugo Erfurth, Elli Marcus , Lotte Jacobi u.a. wieder und lassen Korrespondenzen erkennen. Die vier herausgestellten Tänzerinnen stehen jeweils für eine spezifische tänzerische Richtung und einen eigenen Bewegungsansatz. Mary Wigman ist als die herausragende Vertreterin des Ausdruckstanzes in Deutschland anzusehen. Ihre Dresdner Schule wird zum Zentrum des neuen künstlerischen Tanzes. Das Individuum wird bei ihr zum Maß aller Dinge. Valeska Gert bildet mit ihren grotesken Tanzskizzen hierzu das Gegenteil. 1926 schreibt sie: 'Ich habe in meinen Tänzen alle Zeiterscheinungen und Auswüchse, die sich durch den Körper darstellen lassen, ausgedrückt. Ich habe Dirnen, Kupplerinnen, Zirkus, Varieté, alle Sportarten komprimiert und in Einminutentempo auf die Bühne gestellt.'


Gret Palucca wird von ihren Zeitgenossen aufgrund der klaren Formen ihrer Improvisationen bewundert. Laszlo Moholy-Nagy schreibt: 'Wir sprechen von Gestaltung, von Gesetzmäßigkeit der Gestaltung - wir versuchen eine neue Ästhetik zu formulieren - und noch fehlen uns die elementaren Grundlagen der Gestaltung selbst. Auf dem Gebiet des Tanzes ist Palucca bisher die einzige, die das zu realisieren anfängt, was von vielen oft als Forderung aufgestellt wurde.' Vera Skoronel versucht mit ihrem abstrakten, mechanischen Tanz die Vorstellungen Wigmans weiterzuführen


Diese Tanzfotos kommen in Form von Projektionen im PACT Zollverein zur Aufführung. Die bewegte Präsentation der Fotografie korrespondiert an diesem originär dem Tanz vorbehaltenen Ort mit dem ephemeren Charakter des Tanzes selber und erlaubt veränderte Sichtweisen auf den Tanz und das Medium Fotografie.


20:00 Uhr




JAZZENSEMBLE DER FOLKWANG-HOCHSCHULE


KONZERT


"We salut the night"


Das Ensemble interpretiert auf sehr farbenreiche Weise in teilweise eigenen Arrangements Jazzkompositionen von Duke Ellington bis Ralph Towner. Dabei wird der Improvisation von Solo bis Kollektiv viel Raum gegeben. 
Time, Groove, Songs, Ballads, Blues, weich und schmachtend, rauh und ruppig, oft gegen den Strich gebürstet, bilden den thematischen Ausgangspunkt für eine Musik, in der Begriffe wie Interaktion, Freiheit, Risiko, Klang und Ausdruck höchsten Stellenwert genießen.


Besetzung: 


Sonnica Yepes: Gesang


Vadim Laktionov: Trompete


Alexsandr Berejnio: Altsaxophon


Roman Ott: Altsaxophon


Thomas Walter: Gitarre


Oliver Maas: Piano


Markus Braun: Kontrabass


Alex Weinstein: Schlagzeug


21:00 Uhr




STUDENTEN DER ROYAL COLLEGE OF ART LONDON


KLASSE OLIVER RICHON


OUTDOOR-FOTOPRÄSENTATION


"Alle Bilder, die man verwendet haben eine Geschichte, eine Theorie die ihnen zugrunde liegt. Wenn jemand sie verwendet, dann sollte man auch ihre Geschichte und Theorie kennen" sagt Olivier Richon 1991. Der gebürtige Schweizer ist Kursdirektor der Abteilung Fotografie am Royal College of Art in London. Seine Studenten Vajra Spook, Lisa Castagner, Jonathan Whitehall, Dafna Talmor, O Zhang präsentieren Projektionen und Videos ihrer Arbeiten auf dem Außengeländes des PACT Zollverein. Die Verbindung von Theorie und Geschichte, sowie deren Auswirkung auf die fotografische Praxis, ist wesentlicher Bestandteil der Ausbildung an diesem renommierten Institut. Fotografie wird hier als ein Medium verstanden, welches nicht strikt einer festgesetzten Form entspricht, sondern man geht davon aus, daß die Stärke der Fotografie deren Vielfalt in unterschiedlich rhetorischer Formen ist, welche für die Darstellung von Fakten, Fiktionen und Phantasie essentiell sind. Das bedeutet, daß sich die fotografische Ausbildung am Royal College mit den unterschiedlichen visuellen Traditionen der bildenden Künste und der speziellen Tradition von Fotografie als Kunst befasst. Der Kurs verfolgt das Ziel analytisches Denken zu entwickeln und zu untersuchen was Fotografie ist, um zu entdecken was sie werden kann.


Olivier Richon
ist 1956 in Lausanne geboren und lebt und arbeitet heute in London. 1980 schließt er den Bachelor of Arts with Honours in Film and Photographic Arts an der Polytechnic of Central London ab, 1988 macht er hier den Master of Philosophie mit einer Arbeit zu: Exorticism and Representation an der Falkultät für Kommunikation. Er leitete zwischen 1991 und 1993 den Bereich Fotografie an der University of Derby und lehrte zwischen 1993 und 1997 an der Universität von Westminster. 
Er untersucht das Verhältnis von Symbol und Allegorie in bezug auf das Bild und die Sprache. Darüber hinaus beschäftigt er sich auch mit Fragen, wie das Tier als kulturelles Zeichen verstanden werden kann. Er veröffentlichte hierzu verschiedene Publikationen u.a. 2000 sein Künstlerbuch Allegories.
Seit 1997 ist er am Royal College of Art und leitet hier die Abteilung für Fotografie. Darüber hinaus ist er an zahlreichen internationalen Instituten in England, den USA und er der Schweiz als Gastprofessor tätig. Von 1978 an beteiligt er sich an zahlreichen Gruppenausstellungen, zuletzt 2002 im Victoria and Albert Museum London. Seit 1984 werden seine Arbeiten international in Einzelausstellungen gezeigt. 1990 erhält er den Camera-Austria-Preis für zeitgenössische Fotografie der Stadt Graz.


Veranstalter: Museum Folkwang, Kulturbüro der Stadt Essen und Folkwang Hochschule Essen mit Unterstützung von PACT Zollverein


Foto: Mary Wigman Raumgestalt 1928 © Deutsches Tanzarchiv Köln / VG-Bild Kunst


Weitere Veranstaltungen
  • Di. 08.04.25 16:30 Uhr – 18 Uhr
  • Di. 29.04.25 16:30 Uhr – 18 Uhr

DEIN TANZ MEIN TANZ #DTMT
mit Bianca Pulungan und Cinthia Nisiyama

  • Sa. 19.04.25 18 Uhr – 22 Uhr
  • Sa. 17.05.25 18 Uhr – 22 Uhr
  • Sa. 21.06.25 18 Uhr – 22 Uhr
  • Fr. 25.04.25 20 Uhr
  • Sa. 26.04.25 20 Uhr

Eszter Salamon mit Sulekha Ali Omar und Safia Abdi Haase, Christine Nypan und Drude Haga, Erzsébet Gyarmati und Eszter Salamon
MOTHERS & DAUGHTERS

Deutschlandpremiere