Louise Lecavalier
LULA AND THE SAILOR / LONE EPIC
/ ›I‹ IS MEMORY
- Performance Tanz
- Mi. 06.12.06 20 Uhr
Drei Choreographen:
Crystal Pite, Tedd Robinson, Benoît Lachambre
Drei Stücke:
›Lone Epic‹, ›Lula and the Sailor‹, ››I‹ Is Memory‹
Mit ihrem athletischen, rasanten und risikoreichen Tanzstil war Louise Lecavalier 20 Jahre lang die schillernde Ikone der kanadischen Company La La La Human Steps von Edouard Lock. Ihre akrobatischen Sturzflüge und extrem beschleunigten Drehsprünge sind legendär und machten sie in den 80er Jahren international bekannt. Nach längerer Pause suchte sie nach neuen künstlerischen Einflüssen und Partnerschaften und arbeitet nun als freischaffende Tänzerin mit international renommierten Choreographen zusammen. Lecavalier entwickelte jenseits der Schmerzgrenzen eine gänzlich neue, eigene Bewegungssprache – weicher, filigran, aber nicht weniger wendig und elektrisierend. ›Der Geist ist es, der tanzt. Der Körper folgt. […] Zu Beginn bin ich fasziniert vom Impuls einer Bewegung, der jeder Form von menschlicher Kommunikation voraus geht und der es erlaubt, in der Seele des Anderen zu lesen. Ich identifiziere mich mit Choreo-graphen, deren Sinn für Bewegung diese Art von Feinheit einfängt. Ich möchte die bewegende Kraft ihrer gestischen Sprache derart fühlen, dass ich ihre Intuition lesen kann. Minimaler Tanz fasziniert mich genauso wie extremer Tanz und ich möchte das eine im anderen finden.‹ (Louise Lecavalier)
LONE EPIC
Solo
Crystal Pite gelang für Lecavaliers radikale Präsenz und kompromisslose Körperarbeit eine entsprechende choreographische Umsetzung. ›...Wenn sie sich zum Ende mit knappen Sachen und gelöstem langen Haar über die Bühne bewegt, erkennt man deutlich, dass sich Ihr Interesse am Tanz fundamental geändert hat, jedoch auch, dass ihr unglaubliches Energieniveau das gleiche geblieben ist. Es wird nur anders kanalisiert, stürzt nicht mehr überwältigend nach außen, sondern wendet sich in vielfältigen Vibrationen nach innen; ihre Kraft wütet noch immer, doch knapp unter der Oberfläche, wird sichtbar als Spannung, als Beben, das nicht ausbrechen will. ... [Lone Epic] öffnet (...) den Blick auf eine Ausnahmekünstlerin, die anscheinend alles tanzen und jeder Choreographie eine unglaubliche Spannung und Intensität abringen kann.‹ (Elisabeth Nehring, tanzjournal 5-06) Crystal Pite tanzte beim Ballet British Columbia und arbeitete u.a. mit John Alleyne und Serge Bennathan. Von 1996 bis 2001 war sie beim Ballett Frankfurt (William Forsythe) engagiert und choreographierte u.a. für The Alberta Ballet. 2001 gründete sie ›Kidd Pivot‹. Bei PACT Zollverein wurde ›Uncollected Work‹ 2003 als Premiere gezeigt und ›Double Story‹ 2005, die Arbeit mit Richard Siegal, als EU-Premiere.
Choreographie: Crystal Pite
Tänzerin: Louise Lecavalier
Musik: Auszüge aus Bernard Hermanns
Filmmusik zu Citizen Kane
Lichtdesign: Lucie Bazzo
Probenleitung: France Bruyère
Kostüme: Anne-Marie Veevaete
Tontechnik: Owen Belton, Diane Labrosse
Photo: Carl Lessard
LULA AND THE SAILOR
Duett aus Cobalt rouge
››Lula and the Sailor‹ betrachtet die Dynamik einer Geraden, den scharfen Schnitt zwischen innen und außen sowie den Grauzonen von einem ›Hallo‹ und ›Auf Wiedersehen‹. Ein Portrait des Überflusses in einem strengen Rahmen. Eine Meditation des Einfachen.‹ (Tedd Robinson) ›Gestochen klar präsentiert Louise Lecavalier die ganz minimalen, schnellen Bewegungen und die kurzen Spannungswechsel in der Haltung (…), vollendet leitet sie wilde Dynamiken in meditative Ruhe über und lässt die Verlangsamung als hohe Kunst erscheinen.‹ (Ursula Pellaton, Der Landbote, 16. Mai 2006) Der Solo-Künstler und Choreograph Tedd Robinson ist Leiter von 10 Gates Dancing Inc. Er studierte an The School of The Toronto Dance Theatre und hat einen Bachelor of Fine Arts der Universität York. Für ›Rokjudo: Six Destinies in Three Steps‹ erhielt er 1998 den Chalmers National Dance Award. Zwischen 1994 und 2000 lebte er als praktizierender Mönch des Hakukaze Soto Zen Ordens in Ottawa.
Choreographie: Tedd Robinson
TänzerInnen: Louise Lecavalier, Éric Beauchesne
Musik komponiert und gespielt: Yannick Rieu
Lichtdesign: Jean-Philippe Trépanier
Probenleitung: France Bruyère
Kostüme: Yso, Dubuc
Produktion: Louise Lecavalier, 10 Gates Dancing
Koproduktion: Théâtre de la Ville (Paris), Biennale Venedig, National Arts Centre (Ottawa)
›I‹ IS MEMORY
Solo
Das Solo ist ein faszinierendes Vexierspiel körperlicher Verwandlungen aus minimalen Bewegungen und Ausbrüchen.
›In Zeitlupe, in gespenstischer Langsamkeit, gleitet ein Irgendetwas, ein Schattenwesen, in einen daliegenden Trainingsanzug und gibt ihm Form und Charakter zurück. Gebannt folgt der Blick dieser charismatischen Künstlerin (…) Sie ist ein großes Reptil, das tanzt, wie es das Publikum nie gesehen hat. Schaurig schön und schlicht grossartig.‹ (Maya Künzler, BaZ Kulturmagazin, 12. Mai 2006)
Der Choreograph, Performer und Lehrer Benoît Lachambre gründete 1996 in Montreal par b.l. eux, wobei er weiterhin mit (inter)nationalen KünstlerInnen zusammenarbeitet, z.B. mit Meg Stuart für ›forgeries, love and other matter‹ (2003). Bei PACT Zollverein zeigte er 2006 die Deutschlandpremiere von ›Lugares Comunes‹.
Choreographie: Benoît Lachambre
Tänzerin: Louise Lecavalier
Musik: Laurent Maslé
Licht: Jean-Philippe Trépanier
Requisite: Louis-Philippe Saint-Arnault
Proben: France Bruyère
›Lone Epic‹ & ››I‹ is memory‹
Produktion: Louise Lecavalier
Koproduktion: STEPS #10 (Schweiz), Théâtre de la Ville (Paris), Tanz im August – I nternationales Tanzfest (Berlin), Aarhus Festuge (Aarhus), National Arts Centre (Ottawa), Usine C (Montreal), in partnership with Quebec presenters
Unterstützung: Canada Council for the Arts, Foreign Affairs and International Trade Canada und Conseil des arts et des lettres du Québec
Photo: Carl Lessard
Photo: Massimo Chiarradia
Die Vorstellung bei PACT Zollverein wird mit Unterstützung der Botschaft von Kanada gezeigt.
Louise Lecavalier wird unterstützt durch Canada Council for the Arts, Conseil des arts et des lettres du Québec, Foreign Affairs and International Trade Canada