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Salamata Kobre
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Die Residenz bei PACT war für Salamata Kobre und ihre Compagnie die letzte Etappe in der Entwicklung des Stücks ›Mangeuses d'âmes‹, das direkt im Anschluss im Juni 2024 seine Premiere am Théâtre Paris-Villette feierte.
›Mangeuses d'âmes‹ greift den Schmerz der Opfer von Hexenverfolgung auf, um den rückwärtsgewandten und entmenschlichenden Diskurs ihrer Ankläger zu dekonstruieren. Das Stück schöpft seine Kraft aus der Zerbrechlichkeit des Diskurses dieser Hetzer, die anklagen und Märtyrer erschaffen. ›Mangeuses d'âmes‹ positioniert sich als Bollwerk des Widerstands, um dieses Phänomen zu ersticken. Salamata Kobre hinterfragt mit dieser Arbeit die Anwendung einer illegalen traditionellen Gerichtsbarkeit: die Anklage wegen Hexerei. Diese wird überwiegend von Männern erhoben und demonstriert damit auch die Ohnmacht des Staates bei der Herstellung von Chancengleichheit. Trotz der Aufklärungsarbeit wird diese Praxis, die bis heute fortbesteht, in einigen Kreisen ignoriert und tabuisiert. In Anlehnung an die Bewegungen #MeToo und Balance ton porc will das Stück Türen öffnen und die Vorgehensweise der Ankläger durch die Kraft des Kollektivs dekonstruieren.