Atelier – Die Plattform für neue Kunst und Choreographie

  • Fr. 07.03.08 20 Uhr


Foyer


Ausstellung mit skulpturaler Performance


NINA KATHARINA GLOCKNER (Bochum)


HUMANOMAT

Dauer:10 Min.


Sowohl in der Performance als auch in den ›Videoskulpturen‹ geht es darum, den Automatismus, der oft im menschlichen Handeln zu beobachten ist, bewusst bzw. sichtbar zu machen und den Status des sogenannten ›freien Individuums‹ innerhalb eines normativen Systems zu hinterfragen.
Die Handlung wiederholt sich, das Bild transformiert, der Mensch funktioniert. Ein Eindruck von Absurdität bis zur brutalen Sinnlosigkeit entsteht.


Nina Katharina Glockner wurde 1982 in Bochum geboren. Sie begann ein Philosophie-Studium an der Humboldt-Universität in Berlin, wechselte 2003 jedoch an die Academie Minerva in Groningen, um Bildhauerei und Medienkunst zu studieren (Diplom 2007). Mit ihren Arbeiten nahm sie an verschiedenen Gruppenausstellungen teil, u.a. an der Media Art Friesland in Leeuwarden und am International Student Forum European Media Art Festival in Osnabrück. Zusammen mit Nina Wijnmaalen initiierte sie die Performances ›Öde‹ (2004) und ›Dwangbuis‹ (2005). 2007 arbeitete sie projektbegleitend mit der Künstlerin Ulrike Möntmann bei ›This baby doll will be a junkie‹. Nina Katharina Glockner ist Mitglied im Künstlerhaus Dortmund.



O.T. [beschleuniger], 2007


Dauer: 01'51


In Zeitlupe verfolgt die Kamera einen Feuerwehrmann auf dem Weg zu einem Feuer. Doch anstatt es zu löschen, entfacht er es mit einer Flüssigkeit. Der Sound entfaltet eine bedrückende Stimmung, die sich nach dem Höhepunkt in ihr Gegenteil verkehrt.



O.T. [feger], 2007


Dauer: 04'48


Aus einer erhöhten Perspektive sind zwei Männer zu beobachten, die sich in die Bildfläche hinein bewegen. Einer unsichtbaren Choreographie folgend, agieren sie unabhängig von Raum und Zeit.



O.T. [kaskade], 2007


Dauer: 00'51


Ein nicht näher bestimmbares Objekt ist einer Kaskade von Blitzen ausgesetzt. Der Ton lässt die Imagination zwischen Schüssen und Feuerwerksexplosionen changieren. Das Bild scheint sich auszulösen.
Alle Sequenzen entstammen der Werkreihe: „das lässt sich nicht mehr malen, das lässt sich nur noch filmen“, 2007.



Große Bühne


Performance


SARAH BAHR / TERESA MARENZI (Gießen)


MENUETT,

Dauer: 10 Min.


Zwei Frauen sitzen auf der Bühne, es umgibt sie ein Geflecht aus Blättern, Skulpturen und Regeln. Fast ohne Bewegung entfaltet sich über die Texte, die sie sprechen, ein Netzwerk aus Intrigen, Machtspielen um Rache und Liebe. Choderlos Delaclos hat im 18. Jahrhundert, kurz vor der französischen Revolution, in seinem Briefroman eine im Zeremoniell erstarrte Welt beschrieben, unter deren Oberfläche die Langeweile schauerliche Rachephantasien gebiert.


Sarah Bahr, Jahrgang 1986, studiert am Insitut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Sie nahm an verschiedenen Projekten in den Bereichen Ton, Video, Malerei, Schauspiel und Performance teil. Mit ihrer Installation ›Je t’embrassais tu m’embrassais je m’embrassais tu t’embrassais sans bien savoir qui nous étions‹ war sie Gast beim Festival ›Les Intranquilles‹ in Lyon.


Teresa Marenzi, geboren 1979 in Wien, studierte Germanistik und Theaterwissenschaft in Wien, Berlin und Bologna. Künstlerische Erfahrungen sammelte sie durch verschiedene Assistenzen in Hörfunk und Theater sowie die Mitarbeit an verschiedenen Kurzfilmen in den Bereichen Kamera, Drehbuch und Regie. 2006/2007 war Teresa Marenzi Gast der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen. Ihr Kurzfilm ›lyon coeur qui bat‹ wurde im letzten Jahr zum Festival ›Les Intranquilles‹ in den Subsistances Lyon eingeladen.



Performance


COLETTE SADLER (Berlin/Glasgow)


THE MAKING OF DOUBT,

Dauer: 10 Min. 


Wie viel Detailreichtum benötigt der Zuschauer um die Fälschung als Wirklichkeit wahrzunehmen? Könnte etwas weggelassen werden für dasselbe Resultat? Ist es möglich, die Idee, der Mensch sei einziger Handlungsträger und Träger von Willen, zu hinterfragen und so an dieser Überzeugung zu zweifeln? Die menschliche Gestalt neben ihrem gebrechlichen Double, einer lebensgroßen Puppe, die an einen von Crashtests schon geschundenen Dummie erinnert, wird in The Making of Doubt zum Sinnbild für den Menschen. Dabei übernimmt die handlungsunfähige Puppe den Platz des Originals und der Mensch wird zu ihrer Kopie. Diese Umkehrung offenbart eine Kluft, die den Raum öffnet, in dem die Annahme des Menschen als Agens und die Unterscheidung zwischen Fälschung Original auf vielerlei Ebenen in Frage gestellt wird.
Colette Sadler ist zur Zeit Residentin bei PACT Zollverein.


Colette Sadler, 1974 in Schottland geboren, wurde dort und in London in klassischem Ballett ausgebildet und studierte anschließend Tanztheater am Laban Centre in London. Nach ihrem Abschluss 1994 tanzte sie bei der Transitions Dance Company und arbeitete ab 1995 für zahlreiche Choreographen, 1996 erhielt sie ein Stipendium des British Councils für ein Studium in New York und Kanada unter Peter Boneham. 2007 gewann sie ein zweijähriges Stipendium des Scottish Arts Council. Ihr erstes eigenes Stück Miniatur entstand 1997. Ihm folgten Body Document (2002), Corps/responding (2004), Reasons to Go On (2004) und DdumY (2005). Das aktuelle Projekt The Making of Doubt wird im Mai im Tramway in Glasgow Premiere haben.



Tanz


MAYA LIPSKER (Berlin)


BRUNO,

Dauer: 15 Min.


Wir sehen zwei Frauen, die versuchen eine Art alternativer Realität zu teilen. Beide sind den gleichen Einflüssen ausgesetzt. Aus einer immergleichen Situation heraus, beginnen sie ihre bis dahin unausgedrückten Gefühle von Verlangen zu entdecken. Sie begeben sich auf die Suche nach einer gemeinsamen Verbindung, wobei sie beginnen den Verlust von Kontrolle und Abhängigkeit zu spüren. Die Anspannung zwischen den beiden Frauen wächst. Ihre Obsessionen und Schwächen bilden die Quelle für einen kraftvollen Dialog, durch welchen sie sich versuchen zu befreien.


Maya Lipsker tanzte 2000 bis 2003 in der Batsheva Dance Company – choreographierte in dieser Zeit eigene Stücke und unterrichtete innerhalb der Kompanie – und arbeitet seit 2003 als freie Tänzerin, Choreographin und Tanzlehrerin an Projekten in Israel und Europa (u.a. in Berlin beim Research Project der Sasha Waltz Dance Company). Eigene Stücke wurden in Berlin bei der Lucky Trimmer Performance Serie, beim Feld 4 im DOCK 11, im Labor-Gras Studio bei 11DOCK11 sowie in der Garbaty Fabrik aufgeführt. 2007 choreographierte Maya Lipsker ›Meme‹, den ersten Teil eines Tanzabends in zwei Teilen für pvc tanz am Theater Freiburg.



Kleine Bühne


Film


MARTIN VARGA (Dortmund)


L’EAU DE VIE


Stillstand.


Ein Impuls reißt einen Mann aus seinem erstarrten Zustand. Er hat ein Ziel vor Augen, doch lässt es sich nicht einfach erreichen. Rückschläge bestimmen seinen Weg. Er folgt dem Lauf der Dinge und gelangt in eine andere Welt.


Martin Varga, 1978 in Ulm a.d. Donau geboren, studierte Design an der Fachhochschule Dortmund und an der Moholy Nagy University of Applied Arts in Budapest. Für seine Videoinstallation ›Wer und wie?‹ gewann er den Focus Award 2005 bei dem vom Fachbereich Design der FH Dortmund ausgelobten Gestaltungswettbewerb. Martin Varga ist Mitglied im Künstlerhaus Dortmund. Seit 2006 widmet  er sich verstärkt seinem filmischen Schaffen, der beim Atelier gezeigte Film „L’eau de Vie“ ist seine Diplomarbeit.



Fahrstuhl


Performance


JANA UNMÜSSIG (Salzburg)


FRAGEN SETZEN/STELLEN/LEGEN


Das Projekt Fragen setzen/stellen/legen begann vor zwei Jahren und soll bis Juli 2008 abgeschlossen sein: Seit Juli 2007 notiert Jana Unmüßig jede Woche 50 Fragen. Fragen, die sich innerhalb der künstlerischen Ausbildung und des Tanztrainings ergeben, Fragen zur Dance Community. Aber ebenfalls solche, die – bereits formuliert – auf der Straße aufgeschnappt werden oder aus anderen Kontexten wie Zeitungen, Büchern o.ä. Stammen.


Jana Unmüßig, geboren 1980 in Freiburg/Breisgau erhielt ihre künstlerische Ausbildung am SEAD (Salzburg Experimental Academy of Dance) und nahm darüber hinaus an verschiedensten Workshops teil, u.a. bei Philipp Gehmacher, Rosemary Butcher, Xavier Le Roy und Mette Ingvartsen. Jana Unmüßig initiierte eine Vielzahl eigener Projekte und Arbeiten, zuletzt ›This is a chewing gum or: Is there still milk in the fridge?‹ im Republic in Salzburg. Im Juli/August 2008 wird sie als Artist in Residence bei Movement Research in New York arbeiten, im September dann eine Research Residency am Théâtre Tangente/Lynda Gaudreau in Montreal innehaben.



Studio 1


Hörspiel


LUISE VOIGT (Gießen)


HORDEN


Konzept und Regie: Luise Voigt


gleichnamige Erzählung: Björn Deigner


Gesamtdauer: 60 Min.

Was bestimmt mich, was bestimme ich. Inkompatibilitäten von innerer und äußerer Welt, wahrnehmen und einnehmen, sind die Hauptaspekte meiner Arbeit. Gibt mein Hörspiel zunächst vor, ein narratives zu sein, so wird das Verhältnis von Stimme zu Klang bald unterwandert. Ein Einbruch soll stattfinden in das Regelwerk der Wahrnehmung, von dem was um mich und dem was in mir passiert. Was wird lauter sein, Du oder ich. Hörst du das oder hörst du mich.


Luise Voigt, geboren 1985 in Nordhausen/Thüringen, sammelte bereits vor ihrem Abitur erste Theatererfahrungen als Kleindarstellerin am Theater Nordhausen und am Staatstheater Kassel, u.a. bei Armin Petras. 2004 begann sie das Studium der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen. Eigene Arbeiten sind u.a. das Hörspiel ›Weltall-Erde-Mensch‹, für das Luise Voigt 2005 den Ersten Weimarer Hörspielpreis gewann sowie die Videoinstallation ›Eines Tages nicht mehr‹ am Institut der Angewandten Theaterwissenschaft.



Kachelfoyer + Foyer


3 Video-Installationen


PATRICK PRESCH (Essen)


Patrick Presch, Jahrgang 1980, studierte Kommunikationsdesign und Photographie an der Universität Duisburg-Essen sowie an der Hungarian University of Crafts and Design, Budapest (Diplom 2007). Er war mit seinen Arbeiten bereits auf verschiedenen internationalen Ausstellungen vertreten, u.a. in Düsseldorf, Oslo (2007: ›Urban Terrain: Perspectives on Landscapes‹) und Mailand (2007: EPSON Art Photo Award 2006). 2006 gewann Patrick Presch den EPSON Art Photo Award in den Kategorien Best Class & Best Selected Work. Aktuell sind Auszüge aus der Arbeit >das lässt sich nicht mehr malen, das lässt sich nur noch filmen< (Bilder und Monitordarstellungen) in der Galerie Mikro in Düsseldorf zu sehen.



Kachelfoyer


KARAWANE


Sound: vonzeitzuzeit, yoshino, 2007


In karawane ist von einem erhöhten Standpunkt aus der Blick auf eine weite Fläche gerichtet. Eine Gruppe von Personen passiert diesen Ort und agiert auf verschiedenen Ebenen miteinander. Die Tonspur gibt einen Rhythmus vor, das Voranschreiten der Zeit überträgt sich auf das Geschehen im Bild.


Weitere Veranstaltungen
  • Di. 08.04.25 16:30 Uhr – 18 Uhr
  • Di. 29.04.25 16:30 Uhr – 18 Uhr

DEIN TANZ MEIN TANZ #DTMT
mit Bianca Pulungan und Cinthia Nisiyama

  • Fr. 25.04.25 20 Uhr
  • Sa. 26.04.25 20 Uhr

Eszter Salamon mit Sulekha Ali Omar und Safia Abdi Haase, Christine Nypan und Drude Haga, Erzsébet Gyarmati und Eszter Salamon
MOTHERS & DAUGHTERS

Deutschlandpremiere
  • Sa. 03.05.25 18 Uhr
  • So. 04.05.25 16 Uhr