»Als eigenwillig und kompromisslos wird Donnarummas Ästhetik bezeichnet. Immer befragt er die Mensch-Computer-Interaktion, fördert den Dialog zwischen Bewegungsforschung und Musik. […] Sichtbar machen, wahrnehmbar machen – das ist ein zentrales Ziel Donnarummas. Klang, KI und das Körperwissen tauber und schwerhöriger Menschen bringt er dafür zusammen.« – Sarah Heppekausen für kultur.west

Was bedeuten Klänge für diejenigen, die sie nicht hören? Wie kann man etwas hören, das nicht gehört werden kann? Welche sensorischen Lücken werden durch assistierende Technologien wie Prothesen und Künstliche Intelligenz (KI) geschaffen? Auch der Großteil nicht-tauber Menschen kann aufgrund von Alter und von individuellen Erfahrungen nicht alles hören. Trotzdem werden Klänge meist über ein normatives Verständnis von Hörenden beschrieben und definiert.
›I Am Your Body‹ (2022-fortlaufend) ist ein Langzeitprojekt von Marco Donnarumma, das künstlerisch und wissenschaftlich die Beziehung zwischen Klang, KI und dem Wissen, das in Körpern von Gehörlosen und Schwerhörigen verankert ist, erforscht. Ausgangspunkt sind die gemeinsamen künstlerischen Forschungen einer Arbeitsgruppe von gehörlosen und schwerhörigen Menschen, die durch einen Open Call ausgewählt wurden. In den darauffolgenden Monaten wurden in regelmäßigen Treffen mit Marco Donnarumma persönliche Schilderungen zur eigenen verkörperten Erfahrung von Gehörlosigkeit ausgetauscht, analysiert und gesammelt. Das kollektive Körperwissen der Gruppe wurde Quelle und Material für die Entwicklung der gezeigten klangbasierten Tech-Art-Performance sowie einer audiovisuellen Installation.

Im Rahmen von PEER TO PEER – Ein Monat der Medienkunst in NRW.

Konzept, Interaktiver Sound, Software & Hardware-Engineering, Performance: Marco Donnarumma Kollaborative Recherche: Wojciech Czernia, Adriane Große, Ann-Catrin Gruber, Martin Holst & Mara Matzke Interaktives Lichtdesign & AV-Recherche: Andrea Familari Prothesen & Bühnenbild: Anna Cingi Kinematographie: Daniele Lucchini Projektmanagement: Kotryna Slapsinskaite Übersetzung in Deutsche Gebärdensprache (DGS): Aileen Brennan, Benedikt Sequeira Gerardo, Elisa-Marie Mischewski & Alicia Strobel

Produktion: Marco Donnarumma Koproduktion: PACT Zollverein und mit wissenschaftlicher Unterstützung vom Intelligent Instruments Lab der Kunstakademie Islands in Reykjavík Gefördert durch: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen als Medienkunstfellow